musikprotokoll

Gosheven

In den vergangenen Jahren hat sich Bálint Szabó intensiv mit unterschiedlichen Stimmungssystemen beschäftigt: von der pythagoreischen Stimmung bis hin zu La Monte Youngs The Well-Tuned Piano, von den in der traditionellen japanischen Musik gebräuchlichen Tonleitern bis hin zu Wendy Carlos’ Super Just Intonation. Die Initialzündung für sein Soloprojekt Gosheven bildete die Entdeckung eines hexaphonischen Pickups während eines Aufenthaltes in New York, mit dem der Musiker von nun an den Klang jeder Gitarrensaite einzeln verstärken und verarbeiten konnte. Der Bau einer eigenen E-Gitarre ermöglicht ihm zudem eine individuelle Verräumlichung der einzelnen Gitarrenklänge. Szabós fragile und feinsinnige Musik erhält dadurch einen noch eigenwilligeren Charakter. Sie erzählt von dem innigen Wunsch, die gesellschaftlich dominanten Leitbilder des Maskulinismus hinter sich zu lassen, von dem Streben nach Wahrhaftigkeit und einer Existenzform, in der schwach sein zu können als Stärke angesehen wird. „Mit meinem aktuellen Album Bivaq wollte ich einen virtuellen Rückzugsort schaffen, von dem aus wir auf die Erde schauen und darüber nachdenken können, was wir getan haben und sowohl zurück als auch nach vorn blicken können“, so Gosheven im Interview für die Plattform SHAPE.

4.10., 22:00

Dom im Berg
Schloßbergplatz
8010 Graz

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Tagespass 12/8 Euro

Electronics, Gitarre: Gosheven

In Kooperation mit SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe. Gefördert durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union. Gosheven ist SHAPE Artist 2018.