Volksfronten

Nicoline van Harskamp

Mein Name ist Sprache (2018)

Performance
Nicoline van Harskamp, My Name is Language, 2018, performance, steirischer herbst, photo: Clara Wildberger
Nicoline van Harskamp, Mein Name ist Sprache, 2018, Performance, steirischer herbst, Foto: Clara Wildberger
Nicoline van Harskamp, My Name is Language, 2018, performance, steirischer herbst, photo: Clara Wildberger

Nicoline van Harskamp, Mein Name ist Sprache, 2018, Performance, steirischer herbst, Foto: Clara Wildberger

Nicoline van Harskamp, My Name is Language, 2018, performance, steirischer herbst, photo: Clara Wildberger
Nicoline van Harskamp, Mein Name ist Sprache, 2018, Performance, steirischer herbst, Foto: Clara Wildberger
Nicoline van Harskamp, Collage für My Name Is Language, 2018. Courtesy die Künstlerin

Nicoline van Harskamp, Collage für Mein Name ist Sprache, 2018. Courtesy die Künstlerin

Namen vermögen es, Kulturgrenzen auf eine Weise zu überschreiten, wie es die meisten anderen Wörter nicht können. Bei diesem Übergang können sie jedoch auch jede Menge Schaden nehmen. Falsch ausgesprochen, entstellt, ja sogar vollständig durch etwas ersetzt, das für die herrschende Kultur akzeptabler ist, können sie anfangen, ein Eigenleben zu entwickeln. Das ist die Geschichte, welche die neue performative Arbeit der Künstlerin Nicoline van Harskamp erzählt. Van Harskamp ist für ihre künstlerische Forschung bezüglich der Rolle und Transformation der englischen Sprache als Lingua franca der Globalisierung bekannt. In einem bürokratischen Umfeld, das einen Ort suggeriert, an dem Namen gesammelt, archiviert, zugefügt, zurückgezogen und angepasst werden, inszeniert die Künstlerin eine Storytelling-Sitzung, bei der verschiedene Anekdoten zur Namensgebung geschildert werden. Diese Anekdoten sind die Verdichtung realer und fiktiver Erzählungen, die durch ausgedehnte Recherchen und Gespräche mit Migrant*innen in Graz und anderswo über das Schicksal ihrer Namen gesammelt wurden. Zu einem bewegenden literarischen Text wieder zusammengefügt und fiktionalisiert, bilden sie die Grundlage für eine immersive Performance, in deren Verlauf deutlich wird, dass Eigennamen nicht immer an ihre Besitzer*innen gebunden sind. Sie leben vielmehr unabhängig von diesen fort – als zu speichernde Daten, Identitätsmerkmale, Markenzeichen und Überwachungsinstrumente, für die in erster Linie ihr Standort von Bedeutung ist. In van Harskamps Performance treten Namen als Theaterdarsteller*innen und Marketing-Avatare auf, die stets unter Beobachtung stehen und zu einer eigenen Sprache werden.

27.9.: 16:30, 19:00, 21:30
28.9.: 16:30, 21:30

Karl-Franzens-Universität Graz, Heizhaus
Universitätsstraße 2–4
8010 Graz

Google Maps

Dauer: ca. 60 min.

Verschiedene Sprachen mit deutschen und englischen Untertiteln

Freier Eintritt mit
Festival-Pass
Begrenzte Kapazitäten, Reservierung empfohlen, Reservierung mit Festival-Pass
Einzelkarte 15/11 Euro

In Auftrag gegeben von steirischer herbst und Project Arts Centre, Dublin
Produziert von steirischer herbst in Koproduktion mit Project Arts Centre, Dublin

Konzept: Nicoline van Harskamp
Produktionsmanagerin: Lua Vollaard
Performance: Huda Alsaka, Fofo Bakou, Martin Brachvogel, Heide Gaidoschik, Eugen Gross, Tiny James, Jasmin Karami, Áine Ní Laoghaire, Irina Karamarković, Mina Palada, Mohsen Rezai 

Besonderer Dank: Chiala, DANAIDA, JUKUS

Mit freundlicher Unterstützung von Mondriaan Fund

Nicoline van Harskamp (1975, Hazerswoude, Niederlande) ist eine Künstlerin, die in ihren Performances und Filmen linguistische Analyse mit soziologischer Feldforschung verschränkt. Mittels konzeptuell-poetischer Untersuchungen wird die Macht des gesprochenen Worts und dessen Fähigkeit, Denken und gesellschaftliche Erfahrung zu formen, untersucht. Sie lebt in Amsterdam.

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Geführte Tour durch fünf Positionen plus Nicoline van Harskamp: My Name is Language
28.9., 16:00–19:00