musikprotokoll

Tomoko Sauvage

Seit mehr als zehn Jahren erforscht Tomoko Sauvage die klanglichen Qualitäten von Wasser in seinen unterschiedlichen Aggregatzuständen. Sauvage wurde in Yokohama geboren und zog 2003, nachdem sie in New York Jazz-Piano studiert hatte, nach Paris. Von Alice Coltrane und Terry Riley inspiriert, begann sie, sich mit indischer Musik zu beschäftigen. Ein Schlüsselerlebnis war der Besuch eines Konzertes von Aanayampatti Ganesan, einem Meister des Jaltarang, eines indischen Musikinstruments, das aus einer Reihe mit Wasser gefüllten Porzellanschalen besteht, die mit dünnen Holzstöckchen angeschlagen werden. Unter dem Einsatz von weiteren diversen elektronischen Geräten und einiger Hydrophone entwickelte sie daraufhin ihr eigenes elektro-aquatisches Instrument, das sie als „natürlichen Synthesizer“ bezeichnet. Mitunter produzieren die in Schwingung versetzten Wellen, Tropfen und im Wasser tänzelnden Luftblasen subaquatische Feedbacks, die die Künstlerin mit viel Fingerspitzengefühl moduliert. Bei einem Konzertaufenthalt in Japan sei sie darauf hingewiesen worden, so Sauvage, dass ihre feinsinnige und kontemplative Musik wie ein Suikinkutsu klingt: „Es ist ein bisschen so, als wäre ich einmal um die Welt gereist, um schließlich zurück zu meinen Wurzeln zu finden.“

5.10., 18:30

Helmut List Halle
Waagner-Biro-Straße 98a
8020 Graz

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Tagespass 22/18 Euro

Porzellanschalen, Electronics: Tomoko Sauvage

In Kooperation mit SHAPE – Sound, Heterogeneous Art and Performance in Europe. Gefördert durch das Programm „Creative Europe“ der Europäischen Union. Tomoko Sauvage ist SHAPE Artist 2018.