Begleitprogramm

the smallest gallery

Clara Wildberger
M

Ausgangspunkt für Clara Wildbergers Videoarbeit ist ihr eigener Körper: Zitternde Impulse erzeugen subtile, in ihrem merkwürdigen Ausdruck kaum deutbare Bewegungen. Sie scheinen sich in kein Narrativ zu fügen und keine sich wiederholenden Muster sind erkennbar. Wildberger arbeitet sich an der Wahrnehmung der eigenen Körperlichkeit ab. Dabei werden Funktionalität und Beweglichkeit verhandelt. Vermeintliche Defizite der körperlichen Möglichkeiten werden zu Werkzeugen der Selbstermächtigung. Die Bewegungen verlaufen an der Grenze zwischen zuckender Selbstkontrolle und vibrierendem Loslassen. Sie wirken befremdlich, entrückt und lassen sich nicht als nachvollziehbare Handlungen einordnen. Wildbergers Körpersprache richtet sich weder nach einer konformen Körperästhetik noch nach allgemeingültiger Sinnhaftigkeit. Ihr Äußeres scheint zurückgenommen: schwarze, lockere Kleidung und ein nicht zuzuordnender Gesichtsausdruck. Sie wirkt konzentriert und gelöst zugleich. Die Videoarbeit lässt sich als Versuchsanordnung verstehen: Welche Möglichkeitsräume entstehen, wenn sich der Körper von genormten Bewegungsabläufen abwendet? Welche Bewältigungsstrategien bietet das Befremdliche?

22.9.–15.12.

the smallest gallery
Grieskai 2
8020 Graz
www.thesmallestgallery.mur.at

Mo–So 24/7
Eintritt frei

Eröffnung: 22.9., 17:00

Kuratiert von Karin Oberhuber, Clemens Mair